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Murphy’s law? Forget it, it’s all about Finagle’s law!

Verfasst am | 22. Mai 2014 | Keine Kommentare

Wenn mal wieder was Dummes passiert, dann meistens dann, wenn man einmal eine Sache nicht zweimal geprüft hat. Wenn man sich einmal auf etwas verlassen hat, das eigentlich funktionieren müsste oder klappen sollte. Eigentlich verdeutlich hier schon ganz gut die Lücke im System, unseren Denkfehler, denn genau da greift Murphy’s law jeden von uns an. Es wartet förmlich nur darauf, bis wir einmal nicht die Bürotür abschließen und schickt den Dieb entsprechend los. Es erwischt uns das eine Mal, wenn wir bei Rot über die Straße gehen während die Jahre vorher und nachher den zehntausenden Passanten nichts widerfährt. Murphy’s law besagt daher bekanntermaßen

Anything that can go wrong will go wrong.

Aber irgendwie fand ich das Sprichwort ausgelutscht und langweilig geworden, fast stereotyp als Ausrede für das eigenen Verschulden. Denn wir hätten ja die Tür abschließen können, auf das grüne Ampelmännchen warten können, oder ähnliches zur Vermeidung. Daher die Frage: Wenn wir davon ausgehen, dass das was schief gehen kann auch tatsächlich schief geht – wo ist da die Abstufung bzw. sollte es sie nicht geben, um wirklich schlimme Momente besser zu beschreiben? Gerade weil es so stereotyp geworden ist, habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative begeben. Dabei bin ich auf die angeblich logische Schlussfolgerung gestoßen, die John W. Campbell Jr., seines Zeichens Science Fiction Autor im letzten Jahrhundert, wie folgt als Finagle’s law formulierte:

Anything that can go wrong, will—at the worst possible moment.

„At the worst possible moment“ – genau das fehlte mir die ganze Zeit in der Logik. Denn was wäre Murphy’s law, wenn der Dieb zwar in unser Büro eindringen kann, dies aber von anderen bemerkt wird? Oder wir zwar beim über die rote Ampel gehen erwischt werden, aber im Prinzip nichts weiter außer einer mündlichen Verwarnung die Konsequenz ist? Es ist genau jener schlimmste Moment, an dem alles zusammen kommt, der entscheidend ist. Genau jenes wird ja von Menschen häufig angefügt, wenn sie Murphy’s law rezitieren. „Jetzt ist mal wieder alles Schlimme zusammen gekommen“. De facto mag das manchmal sicher stimmen, aber in den seltensten Fällen ist es so. Für diese seltenen Fälle nehme ich daher ab heute Finagle’s law in meinen Sprachwortschatz auf, um darauf hinzuweisen, dass der Dieb genau an einem Freitag in mein Büro eindringen konnte, als niemand sonst zugegen war kurz vor dem Wochenende. Oder wenn mich ein Auto anfährt, weil ich ggf. aus Mangel an Erfahrung beim „über die rote Ampel gehen“ den genau falschen Moment ausgesucht habe, den worst possible moment

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