J-Blog

Eine kleine, private Seite

NFL Preseason: New Orleans Saints vs. Tennessee Titans

Verfasst am | 16. August 2014 | Keine Kommentare

Die Stadt heißt nicht umsonst The Big Easy, denn verglichen mit Atlanta, Chicago oder New York ist hier alles langsamer, entspannter und unaufgeregter. Neben den klassischen Touristendingen wie Mississippi fahren oder French Quarter habe ich mir eben sportlich das Einzige was relevant war reingezogen, die Saints. Bis vormittags war nichts vom Spiel im TV oder der Stadt zu sehen oder zu hören, keine Werbung, keine Plakate, kein nichts; auch nicht um den Superdome herum. Gegen 3 Stunden vor Kickoff kamen dann immer mehr Autos von außerhalb mit Saintsfans nach Downtown (Zur Info: Der Mercedes Benz Superdome ist mitten in der Stadt gelegen). Mercedes zieht da übrigens eine riesige PR-Nummer ab, echt krass.

Ca. eine halbe Stunde sind wir dann aufgeschlagen vor dem Stadion bzw. besser gesagt der Halle. Denn das Ding ist ein in sich geschlossener Kokon, der wie alles in den USA auf gefühlt -10° runtergeregelt wird. Da ist vor allem bei 38° Außentemperatur mit Südstaatenluftfeuchtigkeit die Erkältung vorprogrammiert. Quasi 2/3 der Leute hatte Merchandisingartikel an, meisten Trikots mit No. 9 Brees oder aber eine Mütze.Die Auslastung kann ich gerade im Flugzeug nicht nachgucken, ich schätze aber mal 60% voll. Günstigstes Ticket auf dem Schwarzmarkt was ich gesehen haben sollte 8$ kosten 10 min vor Kickoff. Wir hatten Tickets im Oberrang auf der Haupttribüne per Reselling für 17$, nach der Hälfte sind wir runter und sind „aus Versehen“ 🙂 auf den Business Seats gelandet. Was ein günstiger Zufall… Sicht von Oben war absolut topp und ging von der Entfernung her gut. Die Screens sind verhältnismäßig klein, etwas breiter und gleiche Höhe wie der Schalkewürfel würde ich schätzen. Unten war die Sicht natürlich viel näher = besser, aber die Reihen sind weniger steil, sodass gerne mal ein 2*2 Meter dicker Mensch vor einem die Sicht versperrt. Da etwa 50% der Zuschauer zur Halbzeit gegangen sind und die restlichen bis auf 2% Touristen sich spätestens dann nicht mehr für das Spiel interessiert haben, war das aber kein Problem, nen noch besseren Platz zu holen. Die normalen Sitze sind vollgepolstert, die Business Seats doppelt mit „sich anschmiegender“ Rückenpartie.

Essens-und Trinkenspreise spar ich mir mal in der Ausführlichkeit, weil ignoriert. Die Amis spinnen diesbezüglich, wenn sie für 0,37ml Plörre wie Bud Light oder Miller Light 9$ + Tip haben wollen. Nachos oder so kosten 12,50$. Total hirnrissig. Für 4,5€ bekommt man im Berliner Olympiastadion 0.5 Vollbier, kein Light. Da hatten wir keinen Bedarf, aber manche Leute vor uns haben sich ca. 4 Bier + 2*Essen geholt. Einfach nicht zu glauben, was da an Zusatzkosten ansteht. Und die hatten eine Figur, als ob sie das bei jedem Spiel konsumieren…
Das Spiel selbst war so lala, anfangs gut, hinten raus ziemlich lange garbage time mit einige Spielzügen aus dem Kuriositätenkabinett, soweit ich das als halber NFL-Laie beurteilen kann. Tennessee hatte am Ende eine brauchbare Defense, am Anfang waren die einfach schlecht. Erstaunlich gut kamen die langen Pässen von den Saints an, was ich zu dem Saisonzeitpunkt nicht erwartet hätte. Das Spielfeld wirkt im TV immer riesig, ist aber in echt ziemlich klein. Lustig sind die ganzen Heinzelmännchen Drumherum, die den Spielern Getränke und Handtücher reichen. Pro Seite bei einem 89er Rooster etwa 20-30 davon.

Fazit: Kann man auf jeden Fall mal mitnehmen, wenn es das Budget und der Zeitplan hergibt. Da wir schon in den drei Tagen vorher alles durch hatten, passte es ziemlich gut. Verglichen mit Baseball ist das alles noch etwas kommerzialisierter und die Pausen, in denen die commercials im TV laufen, ziehen sich wie Kaugummi. Genau dadurch entsteht dann bei langweiligen Spielen die sit-and-watch-Mentalität. Alle labern mit dem Sitznachbar, alle surfen mit dem Handy und nur wenn irgendwer schreit, guckt man zum Spielfeld. Muss man mögen, ich tue es nicht so sehr. Das Stadion als Halle lässt wenig Flair aufkommen und wirkt einfach nur künstlich. Aber dennoch eine gute Erfahrung, das mal mitgenommen zu haben.

Comments

Kommentar verfassen





  • Neueste Beiträge

  • Twitter

  • Kategorien

  • Archiv

  • Administration