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SKi WM 2011: ARD-Bashing, und das zu recht!

Verfasst am | 23. Februar 2011 | Keine Kommentare

Die eine WM ist vorbei und die Maria-Felix-Super-Duper-Olympia-Bewerbung-Vorgeschmack-Spiele haben es gebracht: Ernüchterung. Eigentlich war vorher klar, das Maria R. nicht auf der physischen und auch psychischen Seite des Geschehens ist. Aber wie es sich für eine ordentliche ARD-Berichterstattung mit Wolfgang Nadvornik und dem Wasi gehört, interessiert es keinen und wird nicht thematisiert. Von porzellanschmiedenden Schwestern, amerikanischen „Freundinnen“ und natürlich in neu entdeckter „Franz-Morgenstern-Interview“-Manier gefeierten Vätern wird viel lieber berichtet. Das erwärmt das Herz des werten Zusehers.

Mit einer ordentlichen WM-Sendung hatten die Berichterstattungen in der ARD zu Zeiten der alpinen SKI-WM in Garmisch-Partenkirchen nichts zu tun. Die Gründe auf den Punkt gebracht:

  1. Wolfgang Nadvornik: Bajuvarischer Dummschwätzer, der floskelhaft und selbstherrlich sein wunderschönes Heimatland und München/Garmisch im speziellen in jedem zweiten Satz lobte. Das sich diese Städte um die Olympischen Spiele bewerben, hätte selbst Bruno der Bär in den Alpen nahe der österreichischen Grenze noch mitgekriegt. Ich hatte schlimme Befürchtungen nach dem Medienhype von München aka „Parallelriesenslalom“.  Und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht. Inhaltslos, gehaltlos, niveaulos = Nadvornik. Wasi zwar ab und zu mit guten Analysen, aber leider kam er im RieschFelix-Hype nicht oft zu Wort.
  2. Bernd Schmelzer: Vorweg ein Link zu einem Thread aus dem Digitalfernsehenvon 2007, der damals schon genau das kritisiert, was jetzt wieder bzw. immer noch akut grausam ist. Der Mann hat keine Ahnung vom Skifahren, keine Ahnung vom Geradeaussprechen und ist Unfähig, dieses Unwissen zu kaschieren. Sind es bei Nadvornik die Floskeln, ist es bei Schmelzer die latent engstirnige Kommentierung ohne Facetten und Überraschungen. Mir fehlen Hintergrundinformationen zu den Läufern, die während der Fahrt eingebracht werden können oder Liftinformationen aus letzter Hand bezüglich Linienwahl oder Taktik im ersten/zweiten Lauf.
  3. Der Deutsch-Fokus: Über Kommentatoren und Moderatoren kann man streiten und es ist immer eine subjektive Wahrnehmung. Was aber schlicht an Frechheit grenzt, ist die Art und Weise, wie die „Topstars“ aus Deutschland hochgejubelt werden. Typischer Verlauf der Vorberichte: Maria Riesch beim Aufstehen, Maria Riesch beim Zähneputzen, Maria Riesch beim Skischuh anziehen, Maria Riesch beim Ausscheiden, 20 Sekunden für alle echten Favoriten, Das Rennen, Maria Riesch beim Ausscheiden, Maria Riesch beim Heulen, Maria Riesch in den Armen von Rosi Mittermeier. Und am nächsten Tag: Maria, Maria noch einmal….. Dann das gleiche in schwarz-rot-gold mit Felix Neureuther. Ja Mei, der Felix. Die ARD stilisiert den allen ernstes vor dem Rennen als Goldfavoriten heraus. Beste Platzierung in dieser Saison: 9. Platz. Kostelic? Lizeroux? Grange? Die Ösis? Scheiß drauf, der Felix am Gudiberg das geht schon Gudi…. ne, doch nicht. Lächerlich!!!

Wie es richtig geht, zeigen übrigens der ORF und Eurosport in Perfektion. Konzentration auf das Rennen selbst, neutrale und ausgewogene Hintergrundberichte und vor allem: Experten auch während des Rennens. An dieser Stelle kommt auch das ZDF ins Spiel. Meiner Meinung nach ein Riesenunterschied zur ARD. Warum? Weil einem Aris Donzelli mit Hilde Gerg eine vernünftige Expertin zur Seite gestellt wird, die emotional und eloquent das Rennen auch mal alleine kommentiert. Und dann die wahre Entdekcung der Saison: Marco Büchel. Ein Wort: Perfekt. Der Mann ist lustig, erklärt einfach das was er soll und bringt dennoch die Spannung und Dramatik auf den Punkt. Und das als hin und her zwischen „Presenter“ und Kabine. Super, es geht auch im öffentlich-rechtlichen. Nur nicht in der bad-old-ARD bzw. dem BR.

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