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Eine Woche im Dezember

Verfasst am | 13. Dezember 2011 | Keine Kommentare

Wir schreiben inzwischen den 13.12.2011 und holla die Waldfee, schlafen kann so schön sein.  Wenn das empfohlene Tagespensum von 7-8 Stunden gerade so komplett für den Zeitraum von Montag bis Freitag angenommen werden kann, ist klar, was die Stunde geschlagen hatte. Geplant waren drei Präsentationen in 5 Tagen, herausgekommen sind vier, von denen drei viel zu früh Morgens und eine als endgültiger Rausschmeißer am Freitagabend stattfanden. Inhaltlich interessant, wars rein physisch seit langem das Krasseste, was ich erleben durfte/musste/konnte. Das Fazit des ganzen Geschehenen: Es geht! Nicht nur fachlich, sondern eben irgendwie auch körperlich. Wie, gilt es in den nächsten Tagen mit etwas Ruhe retrospektiv festzustellen. War es die unbändige Motivation, endlich etwas leisten zu können, „geistigen“ Fortschritt zu produzieren? Oder der Drang, sich schlicht keine Blöße zu geben? Oder einfach die Erkenntnis, etwas richtig gemacht zu haben?

Wie oft kam es schon vor, dass ich nach Jahren zurückgeblickt habe und entweder meine Entscheidungen nicht, nicht mehr oder nur noch in geringem Maßen verstehen konnte? Wie oft habe ich kopfschüttelnd vor den Resultaten gestanden und mich gefragt, ob es das gewesen sein soll. Was wäre gewesen, wenn? Aber jetzt ist es irgendwie anders. Nach ewiger Zeit kann ich tatsächlich behaupten, glücklich zu sein. Umso überraschender dieses Gefühl kam, desto genialer wirkt es! Vielleicht gibt es den Moment im Leben, an dem man direkt merkt, dass man richtig gehandelt hat. Ohne Bedenkzeit. Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, aber im Prinzip scheint es jetzt einfach so. Viel wichtiger ist aber ohnehin, dass ich etwas ganz anderes gelernt habe:

Der negative Blick auf eine Situation lässt zwar schon das Normale wie Positives wirken. Soweit meine bisherige grundsätzliche Einstellung, um entgegen meines Naturells (kumulative?) Freude fast zwanghaft zu entwickeln. Aber ist dann nicht beim Streben nach Höherem das Positive nur eine Pseudovorstellung, die nichts ist als das Normale? Wie kann bei diesem Streben das Normale schon motivierend sein? Kann es sein, dass rückblickend mein Versuch, nach vermeindlich Höherem zu Streben, immer bloß im Normalen stehen geblieben ist, weil ich das Höhere nicht erkannt habe? Würde es letztlich bedeuten, dass das bisher von mir Erreichte nichts mehr als mein persönliches Optimum des Normalen darstellt, dieses aber seit längerem extrem an die Grenzen gestoßen ist?

Am Ende ist es vielleicht die Tatsache, dass ich mich endlich geistig voll auslasten konnte, welche diesen „neuen Blick“, diese neuen Perspektiven aufgezeigt hat. Andere reden davon, dass ihnen körperliche Anstrengung dazu verhilft, frei zu werden,  gelassener zu werden. Sie machen deshalb Sport. Daraus habe ich mir nie etwas gemacht, vielmehr war die geistige Auslastung immer etwas, nach dem ich gedrängt habe. Und vielleicht ist es durch den jetzt neu entdeckten Blickwinkel möglich,  nicht nur in einer Woche vollster Anstrengung und Auslastung dieses für mich befreiende Gefühl der Erfülltheit zu empfinden. Es wäre sensationell, es würde mich gelassener machen, ohne mir meinen Antrieb zu nehmen! So wie in den letzten drei Tagen, an denen ich ohne viel zu tun, im positiven Sinne gedanklich fast explodiert bin.

Ich versuche, mich nun voll auf diese Denkweise einzulassen und auf der Welle zu surfen, solange es geht. Und es wäre zu schön, wenn diese Welle am Ende bricht und mich in neue Sphären spült!

JB, 13.12.2011

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