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Besuch in der zweiten Heimat

Verfasst am | 15. November 2012 | Keine Kommentare

Ich war am Wochenende spontan auf Reisen und bin in den Schwarzwald geflogen. Der Reiseweg führte mich am Samstagmorgen um fünf Uhr zum Flughafen Berlin-Schönefeld, was für sich genommen schon eine kleine Odyssee durch die Berliner Stadteile ist. Der ungelogen schnellste Weg führte mich von Schöneberg per M45-Bus zum Zoo und von da mit dem Schönefeld-Express über das Viadukt und Karlshorst direkt nach Schönefeld. Dabei werden der HBF, Friedrichstraße, Alex, Ostbahnhof und Lichtenberg mitgenommen. Problem und Grund dieses gefühlten Riesenumweges: Die U4 fährt im Gegensatz zu den anderen U-Bahnen auch am Wochenende nicht nachts. Und mit dem Bus zum Südkreuz, um dort umzusteigen hätte tatsächlich länger gedauert. Auf dem Weg jedenfalls habe ich noch jemanden in Freiburg angeschrieben, der in den EBAY-Kleinanzeigen zwei Tickets für das Spiel Freiburg-HSV anbietet.

Der Flug selbst ging nach Basel, was mitunter kleinere Proleme mit sich führt. Basel-Mulhouse-Freiburg ist der einzige Flughafen der Welt, der von zwei Staaten parallel betrieben wird: Der Schweiz und Frankreich. Und da die Schweiz kein Schengenland ist, wird dort natürlich kontrolliert. Der Flughafen liegt vollständig auf französischem Staatsgebiet, kann aber über eine Transitstrecke von Basel aus direkt ohne „Abstecher“ nach Deutschland oder Frankreich erreicht werden. Damit ist gewährleistet, dass die Schweizer ihr Land nicht verlassen müssen. Am Terminal gibt es zwei Sektoren für jeweils ein Land, die zu Fuß per Grenzkontrolle übertreten werden können.Ein Problem gibt es bei der eigentlich ganz cleveren Lösung allerdings: Man kommt nicht mit dem Auto vom Schweizer auf den Französischen Parkplatz und umgekehrt. Und wenn man dann im Navi eingibt „Euroairport Basel-Mulhouse“, landet man meistens auf der Schweizer Seite. Das führt dann aber dazu, dass man von Deutschland, also aus Norden kommend, bis direkt vor das Terminal fährt (französische Seite), um dann vom Navi über die Autobahn nach Basel geleitet zu werden (inkl. Grenzkontrolle), von wo aus man ja nur über die Transitstrecke den Schweizer Sektor des Flughafens erreichen kann. Ist einem das Problem bewusst, gibt es quasi keines mehr. Falls nicht, gurkt man in Basel rum und fährt knappe 25 KM extra wegen nichts.

Während ich dann geholfen habe, im Haus die nach einem Wasserschaden entstandenen Probleme zu beheben (Fliesen legen, streichen, …), hat der Mensch von den Kleinanzeigen angerufen und ich habe die Tickets klar gemacht. Um 13:30 Uhr ging es dann los nach Freiburg, per P&R mit der guten alten Straßenbahn zum Stadion und dann hieß es warten. Das Wetter war mehr so Marke Bindefädenregen, aber zum Glück kam der Verkäufer noch rechtzeitig vor dem Unwetter. Die Tickets waren Dauerkarten, die er direkt hinterher wieder bekommen hat. Das Spiel selbst war trotz 0:0 echt spannend und kein Vergleich zum heutigen Grottenkick zwischen der Niederlande und Deutschland. Der SC war gegen Ende sehr dominant, weil Hamburg nur noch zu zehnt war, aber gerade zu Beginn hatte die die besseren Chancen, z.B durch Beister. Letztlich ein gerechtes Ergebniss vor ausverkauftem Haus.

Am Sonntag gab es dann noch die etwas kleinere Version in Form eines 8-Liga-Spiels, was der Heimatverein aber souverän mit 4:0 „k’wunne hätt“. Abends war ich dann noch im Kino und Montag habe ich tagsüber Homeoffice gemacht, was Dank des Internetzeitalters und Laptops ja problemlos und ortsungebunden möglich ist. Vor dem Rückflug habe ich dann noch eine kurze Stippvisite in Basel gemacht und die wirklich schöne Stadt angeguckt. Das letzte Mal war ich vor 10 Jahren dort und es wurde mal wieder Zeit 😉 Easyjet war dann pünktlich und ich kann nichts Negatives (bis auf eine völlig überfüllte Warteschlange am Gate) berichten, bis ich wieder in Berlin gelandet bin. Dort war ich wieder in der Gewalt der BVG und damit schließt sich der Kreis der Geschichte. Ankunft Schönefeld: 20:40 Uhr, zu Fuß am Bahnhof Schönefeld angekommen um 20:55 Uhr. An das Anschlussticket Preistufe C hab ich gedacht, denn die kontrollieren auf ihrer Geldeintreibestrecke natürlich permanent. Die S-Bahn SOLLTE um 21:01 Uhr abfahren, aber die S45 fiel leider komplett aus für den Abend. Stattdessen durfte ich 20 Minuten auf die S8 warten, dann in Schöneweide umsteigen und noch einmal 19 Minuten auf die S46 warten. Zum Glück kam die U4 dann recht schnell am Inssbrucker Platz. Insgesamt habe ich für die Strecke Flughafen Schönefeld bis zu mir innerhalb von Berlin 1:28 Stunden benötigt, der Flug von Basel nach Berlin hat auf den Punkt 1:16 Stunden gedauert. Questions left?

Aber es war schön, ich habe viel gemacht und ich war mal wieder in der zweiten Heimat.

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