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Tennis: US Open 2014 – Day Sessions 1 & 2 / Baseball: New York Mets vs. Atlanta Braves

Verfasst am | 29. August 2014 | Keine Kommentare

Diese Mal habe nicht die Qualifikation der US Open im Tennis besucht, sondern den Hauptwettbewerb. Im Vergleich zur letztjährigen Qualifikation ist die offizielle erste Runde nochmal eine ganz andere Hausnummer. Ich bin mit der 7 zum Mets/Willis Point gefahren und das erste beachtenswerte ist, dass die Linie nur nachmittags und abends als diamantener Express unterwegs ist. Morgens nimmt die Linie jede Pommesbude mit, sodass man gerne von Manhattan mal 35 – 40 Minuten unterwegs ist. Das sollte man zumindest berücksichtigen, wenn ein Spiel von Interesse schon direkt um 11 Uhr beginnt. So habe ich beispielsweise Kerber an Tag 1 mit 30 minütiger Verzögerung gesehen. Anfängerfehler denke ich. Von Vorteil für mich war, dass ich die Anlage aus dem letzten Jahr mit wenig Qualizuschauern kannte und mich entsprechend schnell zu Recht gefunden habe.

Der Einlass ist unkompliziert mit Print@home oder normalen Tickets und es gibt (wie für alles in den USA) eine Express Lane für Leute ohne Taschen. Da bin ich auch rein, mit einer Tasche hätte es locker 20 Minuten länger gedauert, weil jede kleine Handtasche durch einen Flughafen-ähnlichen Scanner gejagt wird. Selbst kleinste Rucksäcke, kleiner als Damenhandtaschen, sind warum auch immer übrigens generell verboten. Wichtiges Detail an dieser Stelle: Getränke sind in Glasflaschen oder Dosen nicht erlaubt, nur in weichen Plastikflaschen und wohl je nach Kontrolleur auch nur Wasser. Das ist wichtig, weil Essen und Getränke ohnehin in den Stadion und Parks teuer sind, aber nirgendwo so teuer wie bei den US Open. Ein Beispiel: Das günstigste Wasser vom Sponsor Evian kostet 3,75$ für die 18 fl oz, also ca. 2,80€ für ne kleine 0.5 Flasche. 0,75 kosten dann schon umgerechnet 3,80€. Und da es an beiden Tagen ca. 33° heiß war, braucht man viel Wasser. Was einem bleibt, ist selbst Wasser mitzunehmen und ansonsten mit tap water die Flasche aufzufüllen. Essen beginnt bei einem mickrigen Maiskolben und 5€ und eine normale Portion Nudeln mit einem Getränk kostet schon um die 12,50€. Die Amis rennen da teilweise mit Burritos und Heineken (eine 0,33 Falsche 9$/6,85€) für insgesamt 25$ raus, mehrmals am Tag…

Zum Spielgeschehen: Ich bin am ersten Tag direkt auf den Grandstand, der vom Subwayeingang direkt als erstes rechts auftaucht. Man wird wie gestern angedeutet nur in den 90 Sekunden Spielpausen reingelasssen, sobald es eine größere Tribüne oder eines der Stadien ist. Das kann blöd sein, wenn man erst drauf kommt, wen der Satz vorbei ist. Kerber auf dem Grandstand war cool, aber heiß. Also bin ich weiter auf den ineinandergebauten Louis Armstrong. Hier der Tipp: Wenn man ganz oben auf der einen Seite sitzt, hat man sowohl den Blick auf diesen Platz als auch „runter“ zum Grandstand. Das war einige Male der Premiumplatz, weil keiner mehr auf den Grandstand kam (zu voll) aber man über eine Wendeltreppen noch über Armstrong den Blick hatte. Quasi zwei Klasse Spiele parallel. Dennoch kann man in der ersten Woche natürlich nicht alles mitnehmen, sodass eine Beschäftigung während der längeren Subwayfahrt sein kann, den Spielplan, mögliche Verläufe und seine favorisierten Spiele zu wählen und antizipieren. Es sind überall Anzeigetafeln, die einem helfen, die richtigen Plätze und Spielstände im Auge zu behalten. Der 17er ist ganz weit draußen und lohnt nur, wenn wirklich ein gutes Spiel dort angesetzt ist. Besser sind da <a href=“http://usta.usopen.org/US-Open/us_open_grounds_map/“> die Plätze 4,5 und 6</a>, die direkt nebeneinander und mit einer langen Tribüne in Richtung Practice Courts verbunden sind. Hier kann man teilweise bis zu drei Spiele parallel im Auge behalten; der 5er ist ja ein TV Platz und mit einer größeren Anzeigetafel ausgestattet. Grundsätzlich gibt es drumherum so viel zu sehen, dass man sich ab und zu fast zwingen muss, ein Spiel bewusst zu verfolgen. Ist natürlich ein Luxusproblem, aber einmal habe ich sogar einen Satzball verpasst, weil nebenan die Luzie abging bei Victor Estrella-Burgos. Ansonsten beeindruckt die Spielgeschwindigkeit und die Tatsache, dass die unglaubliche Lautstärke drumherum durch Fans, Musik und Bands sowie La Guardia Einflugschneise auf der Plaza selbst Azarenka erträglich macht. Merchandising kann man vergessen, da die eh teuren Ralph Lauren Produkte nochmal 30$ Aufschlag zu Macyspreisen haben.

Zum sonstigen Geschehen ist zu sagen, dass das Turnier extrem durchgestylt ist, aber auch seine kuriosen Momente hat. Einerseits wird man überall durch Sponsoren umgarnt, von Mercedes Benz, die mit vier Luxusautos auf der Plaza stehen über Emirates und Co. Andererseits gab es einen überraschenden Moment, als ich beim Prüfen der horrenden Ben and Jerry’s Eispreise plötzlich direkt neben mir Eva Asderaki sah, deren Gelbeutel offenbar mehr hergab. Nuss-Schokosplitter hat sie gekauft, falls es interessiert 😉 Zweites Erlebnis war, dass plötzlich direkt neben dem Springbrunnen Mats Wilander und Barbara Schett zur Anmoderation standen. Ich war keinen Meter entfernt von denen – das war schon irgendwie skurril. Das Studio von Game Set und Mats ist dann hinter den Practice Courts glaube ich. ESPN hat zwei Studios direkt vor dem Ashe, wo u.a. täglich John Mc Enroe zu den Fans winkt. Außerdem ist noch das Liveradio und ein weiterer Fernsehsender (Tennichchannel?) mit einem Studio vor Ort.

Am zweiten Tag hatte ich ein Arthur Ash Zusatzticket für die Day Session und es ist schlicht rausgeworfenes Geld. Das Stadion ist hermetisch von den anderen abgeriegelt, da man nur dafür dieses Zusatzticket braucht. Auf der ganzen Anlage gibt es Livebilder von allen Plätzen, nur nicht vom Ashe. Selbst auf dem Screen direkt davor läuft Armstrong. Es ist ein in sich geschlossenes Produkt, das isoliert zu den anderen Plätzen existiert. Ganz schlecht gemacht aus meiner Sicht. Entsprechend sind da dann z.B. bei Kvitova 500 Zuschauer, ein paar Sponsorenplätze und Gesamttickethalter unten, ein paar Deppen wie ich mit Zusatztickets oben. Kann man sich total sparen, da Federer und Williams jeweils in der Nightsession dran waren. Tagsüber spielen in der ersten Wochen nur Amis und Kvitova und Co, die ich nicht zwangsläufig brauche, wenn Tsonga, Ferrer und Co. auf den anderen Plätzen spielen.

Damit es nicht ausartet gleich zum Fazit: Es ist absolut beeindruckend und wer die Chance hat sollte das unbedingt mitnehmen. Sonnencreme und -brille bei gutem Wetter nicht vergessen und Mütze. Nightsession kann Sinn machen, würde ich aber eher in der zweiten Woche empfehlen, da sonst sowas wie Djokovic vs. Schwartzman und 1.5 Stunden droht. Die Laufwege und Einlassperren an den Plätzen nicht unterschätzen, auf Platz 5 drei Plätze überblicken, Armstrong oben mitnehmen und ganz hinten den Schleichweg benutzen does the trick. Es gibt eine riesige Tribüne nur für Training, die aber wegen Überfüllung dicht war, als Federer, Tsonga, Lisicki und Serena zeitgleich trainierten.

Am zweiten Abend bin ich dann nicht alleine noch zu den Mets nebenan gegangen. Das Stadion war cool wie im letzten Jahr, aber gegen die Braves nicht gut besucht. Tickets haben wir uns vor Ort vom freundlichen Straßenhändler kurz nach Anwurf gekauft, da die Preise dann um die Hälfte gefallen sind – 10$ das Stück für Clubseats 🙂 Das Spiel war mediocre und wir haben das WiFi genutzt um noch ein paar Dinge wie Check-In vor dem Abflug zu regeln. Insgesamt OK für das Geld, aber nach den US Open eher ein netter Ausklang als ein weiteres Highlight. Das war es mit den sportlichen Eindrücken, die anderen folgen irgendwann demnächst

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